Olympische Winterspiele in Peking
Liebe Poingerinnen und Poinger,
sind Sie Wintersport-interessiert?
Ich bin als Kind Ski und Schlittschuh gefahren und war natürlich mit dem Schlitten unterwegs, wenn das Wetter es zugelassen hat. Damit ist meine „Wintersport-Karriere“ aber auch beendet.
Doch ich erinnere mich gerne an Zeiten, da habe ich vor dem Fernseher gesessen und begeistert die Eistanzkür der späteren Olympiasieger Thorwell-Dean verfolgt (ich habe es gegoogelt: 1984 Sarajewo) und natürlich habe ich unseren Sportler die Daumen gedrückt und mich über ihre Erfolge gefreut. Waren Sie nicht auch immer froh, wenn „Eddie the Eagle“ beim Skispringen heil unten angekommen ist?
Dieses Jahr bin ich zwiegespalten:
Natürlich sollten die Sportler, die sich zum Teil ihr Leben lang mit viel Mühen und Einsatz vorbereiten, sich im fairen Wettkampf mit den Athleten aus aller Welt messen und sich ihre Medaillen abholen können. Ich finde es bewundernswert, dass z.B. Claudia Pechstein zum achten! Mal an den Olympischen teilnimmt.
Und ich drücke allen Sportler*innen die Daumen, dass nicht dieses Sch…-Virus (Entschuldigung) ihre Teilnahme an den Wettkämpfen verhindert, sondern dass sie alle friedlichen und ereignisreichen Tage erleben dürfen!! und viele schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Getreu dem Olympischen Motto: Dabei sein ist alles!
Diese Olympischen Spiele nach 2008 aber erneut in einem Land stattfinden zu lassen, in dem Menschenrechte mit Füßen getreten werden, von Pressefreiheit keine Rede sein kann und in dem das eigene Volk permanent bespitzelt wird, halte ich für äußert kritisch.
Natürlich geht der Vorwurf nicht an die Sportler! – aber das IOC und vor allem der Präsident Thomas Bach machen hier keine gute Figur. Schon die erneute Wahl Pekings als Austragungsort, aber auch seine mehrmalige Verbeugung vor dem Präsidenten Xi bei der Eröffnungsfeier lässt mich an der politischen Unabhängigkeit des IOC zweifeln und rücken die Olympischen Spiele wieder in ein negatives Licht.
Und das haben sie nicht verdient – vor allem die Sportler nicht – die haben Olympische Spiele verdient, in denen Politik keine Rolle spielen sollte.
Und eigentlich sollte das, was unser Zusammenleben auch bei uns „im Kleinen“ ausmacht, wie Respekt, Wertschätzung und Demokratie auch im Veranstaltungsland und beim IOC gelten.