Vom Winde verweht …
Liebe Poingerinnen und Poinger,
wer die aktuelle Entwicklung in Sachen der umstrittenen Windräder im Ebersberger Forst mitverfolgt mag mir zustimmen können, dass „vom Winde verweht“ sehr passend ist, zumindest was den Investor angeht, der bekanntlich insolvent ist. Interessant ist, was man dazu aus dem Landratsamt zu hören bekommt, da herrscht offenkundig die Devise „Weiter so und durch!“, was mir völlig unverständlich ist. Statt den Wink mit dem Zaunpfahl wahrzunehmen und qualifiziert auf die neue Sachlage einzugehen, will man offensichtlich auf Biegen und Brechen am geschmiedeten Plan festhalten und finanzielle Risiken eingehen. Dabei sprechen neue Entwicklungen doch auch eine wichtige Rolle, die man berücksichtigen muss! Besonders stört mich, dass man, kaum dass der Bürgerentscheid über die Windräder im Ebersberger Forst – denkbar knapp – entschieden war, öffentlich von Plänen für die Zonierung des Landkreises und insgesamt 26 Windrädern im Landkreis erfahren durfte. Wie wäre der Bürgerentscheid wohl ausgegangen, wenn man das vorher deutlich Kund getan hätte? Ein Schelm, wer …
Ich will mich nicht pauschal gegen die Nutzung der Windenergie stellen, denn das wäre sicher falsch. Es muss aber gerade jetzt auf Kreisebene das „Wie“ in Frage gestellt werden! Ich sehe den falschen Weg darin, nach wie vor mit Gewalt zuerst in den Forst gehen zu wollen, statt vorher alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen, diesen massiven Eingriff in die Natur möglichst zu vermeiden.
Die Photovoltaik ist neben der Windenergie ein wichtiges Standbein der Energiewende. Hier gibt es neue Ansätze, wie etwa das Forschungsvorhaben der LfL in Grub zur Kombination von Ackerflächen mit Photovoltaikanlagen, dem der Gemeinderat am 9.12.2021 den Weg geebnet hat. Braucht es noch Windräder im Forst, wenn es 21 möglichst effektive davon an anderen Standorten im Landkreis gibt und man Alternativen, insbesondere die Photovoltaik stärker forciert? Ich denke, das dürfte gut für einen Forst ohne Windräder ausgehen. Selbst wenn ich mich täusche, sollte man die Pläne zumindest dahingehend ändern, dass die Windräder im Forst nicht zuerst, sondern zuletzt gebaut werden.
Eine bessere Gelegenheit, alles nochmal ergebnisoffen und unbefangen zu überdenken bekommen wir wohl nicht mehr. Gerade weil der Bürgerentscheid knapp ausgegangen ist, muss die Politik verantwortungsvoll handeln, Augen zu und durch kann das nicht sein! Poing ist bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Es gibt für uns trotzdem noch viel zu tun, lassen wir es nicht liegen!