Liebe Poingerinnen und Poinger,

in der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, am Dienstag, den 05.12.2023, war u. a. über die Sanierung des Bohlenbelags der Fußgängerüberführung über die Plieninger Straße zu beraten.

Der bestehende Belag aus Lärchenholzbohlen ist samt Unterbau, aufgrund von Verschleiß und Witterungseinflüssen, unzweifelhaft komplett zu erneuern. Für die Erneuerung wurde vorgeschlagen, statt dem bisher verwendeten Lärchenholz, ein beständigeres Material zu verwenden. Empfohlen wurde, wegen der guten Belastbarkeit und Witterungsbeständigkeit, die Verwendung von Azobé (Bongossi), das auch als Eisenholz bekannt ist. Da Azobé ein Tropenholz ist, das auf der „roten Liste“ steht, ergab sich eine vertiefte Diskussion darüber, ob in Poing ein solcher Werkstoff eingesetzt werden soll. Als heimische Alternative kommt letztlich wohl nur Eiche in Betracht, wobei selbst damit nur eine geringere Haltbarkeit, als mit Eisenholz zu erwarten ist, was letztlich zu höheren Gesamtkosten führen würde.

Da für mich Tropenhölzer grundsätzlich nicht ohne Weiteres in Frage kommen und die Vorlage zum Beratungspunkt für eine Entscheidung nicht vertieft genug ausgearbeitet war (es fehlten z. B. konkrete Kostenvergleichsrechnungen für mögliche Alternativen), habe ich mich als Erster für eine Vertagung des Tagesordnungspunktes ausgesprochen. Im Verlauf der angeregten Diskussion konnten zwar verschieden Fragen ausreichend beantwortet werden, schlussendlich verständigte man sich aber auf eine Vertagung, um die offen gebliebenen Punkte klären zu können. Diese sachgerechte Entscheidung begrüße ich ausdrücklich! Selbst nach Klärung der offenen Fragen wird am Ende aber eine Entscheidung darüber zu fällen sein, ob die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme über dem Umwelt-, Arten- und Klimaschutz steht. Im Grunde genommen kann sich Poing meiner Meinung nach nicht für ein Tropenholz entscheiden, da Poing sich schließlich selbst dem Klimaschutz verpflichtet hat.