Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens während der Pandemie wurde die Entscheidung, ob Poing eine Verkehrsüberwachung für parkende Fahrzeuge einführen soll, vertagt. Jetzt steht die Entscheidung wieder auf der Tagesordnung.

Dabei gehen die Meinungen wieder mal weit auseinander: Mancher fühlt sich täglich von falsch parkenden Autos auf dem Bürgersteig genötigt; Ordnungsamt und Polizei sehen wiederum keinen Bedarf für weitere Maßnahmen, da sie keine Häufung von Parkverstößen im Gemeindegebiet erkennen. Jedoch muss man auch sagen, dass diese ja oft erst dann aktiv werden, wenn Parkverstöße bereits von Bürgern aktiv an sie gemeldet wurden, also „das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“ — sie reagieren also auf die schwersten Vergehen. Aber was ist mit all den „kleinen“ Verstößen? Wer macht sich schon den Aufwand, ein falsch geparktes Auto selber bei der Polizei anzuzeigen? Niemand.

Eine kommunale Verkehrsüberwachung kann hier prophylaktisch arbeiten und Parkvergehen systematisch und zeitnah ahnden, sodass am Ende ja auch Ordnungsamt und Polizei entlastet werden.

Beispiel Fahrradstraßen:

Als fahrradfreundliche Kommune baut Poing sein Netz von Fahrradstraßen ständig aus. So ergeben sich immer neue Bereiche, in denen PKW und LKW nur noch auf ausgewiesenen Parkplätzen stehen dürfen. So etwas muss auch kontrolliert werden, damit die Sache einen Sinn hat.

Beispiel Durchfahrtsstraßen:

Die Verkehrsführung der großen Achsen durch Poing ändert sich gelegentlich mal. Immer wieder ergeben sich gefährliche Situationen, weil parkende Fahrzeuge die Sichtdreiecke blocken — die Anzinger Straße hat dafür gleich mehrere Paradebeispiele. Hier hilft kein Reagieren, sondern nur ein konsequentes Ahnden.

Wir pochen daher schon lange auf einen Probebetrieb für die kommunale Verkehrsüberwachung für den ruhenden Verkehr. Die Notwendigkeit sehen wir als gegeben und die Kosten als vertretbar. Und sollten wir nach einem Jahr wider Erwarten feststellen, dass wir keine Parkverstöße mehr zu ahnden haben, dann wäre das ja auch wunderbar!