Das leise Verschwinden stoppen!
Liebe Poingerinnen und Poinger,
spätestens seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist bei den Menschen in den Fokus gerückt, wie dramatisch der Rückgang unserer Bestäuber in der Natur und der Vögel ist: Rückgang der Insekten in den letzten 30 Jahren mehr als 75 %, Rückgang der heimischen Vögel um mindestens 50 %. 2/3 unserer Nutzpflanzen werden durch Insekten bestäubt; der jährliche ökonomische Gesamtwert der Bestäubung durch Insekten wird weltweit auf 153 Mrd. € geschätzt, also nahezu 10 % Prozent des globalen landwirtschaftlichen Ertrages. Für Deutschland liegt dieser Wert bei 2,5 Mrd. €/Jahr!
Insbesondere scheint die Zerstörung natürlicher Lebensräume und Verwendung von Pestiziden die Ursache des Insektensterben zu sein. Dass anhand dieser Zahlen dringend gehandelt werden muss, ist unumstritten. Nur eine echte Reform der jetzigen Agrarpolitik kann den eklatanten Niedergang der Artenvielfalt stoppen.
Und es tut sich was: Die Verhandlungen in Brüssel über die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 laufen. Auch die Bundesregierung hat im Herbst 2019 das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ verabschiedet. Sie hat u. a. ein neues Düngerecht beschlossen, um Ökosysteme und Gewässer besser vor Überdüngung zu schützen. Der Freistaat Bayern hat zum 01.08.2019 den Inhalt des Volksbegehrens angenommen und gesetzlich, ergänzt durch das sog. „Versöhnungsgesetz / Gesamtgesellschaftliches Artenschutzgesetz“, verabschiedet. Und die Gemeindeverwaltung Poing wird weitere Grünflächen als extensive Flächen ausweisen.
Auch wir als FWG Poing. e. V. engagieren uns weiter nachhaltig für den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Gemeinde: So sind wir als politischer Poinger Verein Mitglied im Förderverein der Energieagentur Ebersberg-München und fördern so die Ziele der Klimawende im Landkreis. Und wir haben im letzten Jahr, im Sinne eines vor Ort praktizierten Natur- und Umweltschutzes, dabei geholfen, eine knapp 3.000 m² große Ausgleichsfläche an der Schwabener Straße als Blühwiese mehrjährig anzulegen.
Wir stehen stetig zu Umwelt- und Naturschutzthemen mit der Gemeindeverwaltung und dem Baubetriebshof im Dialog und danken für die sehr gute Zusammenarbeit! Unterstützen bitte auch Sie unsere Natur in Poing und sorgen Sie auf dem Balkon und im Garten für ein durchgängiges Blütenangebot von Anfang März bis Ende Oktober mit insektenfreundlichen Pflanzen, lassen Sie eine natürliche, „wilde“ Ecke stehen, wo Gras und Wildblumen wachsen und aussamen können. Denn: Jeder m² zählt!