Raps, Kartoffel, Kilowatt
Vor ziemlich genau einem Jahr „spukte“ die Ausschreibung für das geplante WTAZ (Wasserstoff-Forschungszentrum) durch den Gemeinderat. Poing hat zwar damals keinen Zuschlag für das Projekt bekommen, jedoch haben die Bayerischen Staatsgüter in Grub (auf deren Flächen das WTAZ hätte gebaut werden sollen) im Zuge der Diskussionen die Idee in den Raum geworfen, eine sog. Agri-PV-Anlage bauen zu wollen.
Darunter versteht man die gleichzeitige Nutzung eines Feldes für Landwirtschaft und Photovoltaik — also Solarzellen aufs Feld stellen. Die Idee ist nicht komplett neu, denn das Fraunhofer ISE forscht bereits intensiv in diese Richtung. Die offenen Fragen sind: Wie kann die Verschattung minimiert und der Feldertrag maximiert werden? Was baut man an? Welche Solarzellen verwendet man? Welche Höhe, Fläche und Dichte ist optimal?
Um das zu klären entstehen in Grub nun mehrere Versuchsfelder mit einer Gesamtfläche von ca. 20 Hektar (Prof.-Zorn-Str. Richtung Kirchheim/Landsham, direkt hinter der Straßengabelung). Es werden drei verschiedene PV-Bauarten (5m hohe Ständer, Linear-Tracking-Tische und Vertikalzäune) in jeweils zwei Abständen (13 und 25m), unterschiedlichen Bewirtschaftungsarten und Fruchtfolgen untersucht. Zu jedem Agri-PV-Feld werden entsprechende Felder ohne PV als Referenz erstellt und bewirtschaftet.
Mit 900 KW Peak wird die Anlage insgesamt zwar nicht allzu viel Energie erzeugen, sehr wohl jedoch wertvolle Aussagen darüber, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen wird. Sie ist deshalb auch ganz gezielt Teil des landwirtschaftlichen Lehrpfades und der Landesgartenschau 2024 in Kirchheim. Schon nächstes Jahr soll sie ans Netz gehen — und sie hat es nicht weit, denn gegenüber steht ja gleich das Umspannwerk.
Also: Drück‘ ma doch bitte alle ganz fest die Daumen, dass das Vorhaben ein voller Erfolg wird und möglichst viele Nachahmer findet!
Der Bauer ist modern und schlau,
er stellt auf’s Feld a A-PV!