Neues aus dem Gemeinderat Poing

In der letzten Sitzung des Bauausschusses wurde u.a. über die Novellierung der Baumschutzverordnung gesprochen. Diese Überarbeitung läuft bereits viele Jahre, da es recht schnell zu einer Grundsatzdiskussion kommt: Was ist eigentlich das Ziel? Was wollen wir schützen, was gestatten?

Im aktuellen Entwurf stehen einige Dinge ohne nachvollziehbarer Begründung. So werden z.B. Obstbäume pauschal nicht geschützt, auf Nachfrage von Werner Dankesreiter (GRÜNE) konnte auch niemand sagen warum. Aber Esskastanie und Walnuss sind von der Ausnahme ausgenommen. Warum dann nicht zum Spaß noch eine spezielle Walnuss-Art von der Ausnahmenausnahme ausnehmen, um ein rautavistisches Meisterwerk zu schaffen? Ach ja: Nadelbäume sind jetzt wieder schützenswert, aber Fichten eher nicht. Ist einfach so — die Gründe würden bestimmt die Bevölkerung verunsichern.

Spaß beiseite. Die aktuelle Fassung ist in Teilen noch etwas… sagen wir: undurchsichtig. Also sollte man mal einen Schritt zurück gehen. In der Sitzung sprach mir mein Kollege Günter Scherzl aus der Seele, als er sagte: „Ich mag ja grundsätzlich alle Bäume gleich gerne“. Werner Dankesreiter bestätigte: „Es gibt keine hochwertigen und niederwertigen Bäume“. Absolut richtig, das sollte doch die Basis sein.

Natürlich gibt es Arten, die in einem kleinen Vorgarten ungeeignet sind oder die nach einiger Zeit zum Sicherheitsrisiko werden können — und auf der anderen Seite jene, die man als „besonders ortsbildprägend“ bezeichnen könnte. Genau diese Aspekte sollten sich doch in der Verordnung widerspiegeln:

  • Eine Liste führt auf, unter welchen Bedingungen die Fällung eines Baumes gestattet oder gar erforderlich ist (in der aktuellen Fassung bereits vorhanden). In allen anderen Fäll(ung)en muss erst eine Genehmigung eingeholt werden.

  • Jede Fällung führt zu einer klar geregelten Ersatzmaßnahme.

  • Als Ersatzpflanzung wird auf eine qualifizierte Liste mit „ortsbildprägenden“ Arten verwiesen, wie sie zum Teil ja bereits für einige Quartiere Poings existieren (z.B. in Umweltgutachten mancher Bebauungspläne). Hier wären Empfehlungen wahrscheinlich besser als rigide Vorschriften.

Nur so wird für alle ersichtlich, was erlaubt ist, warum es erlaubt ist und wie zu handeln ist.

Derzeit werden noch weitere Stellungnahmen von verschiedenen Seiten eingeholt und in den Entwurf eingearbeitet, bevor die Verordnung dann am 20. Mai wieder zur Abstimmung steht. Ich hoffe, dass die finale Version ökologisch sinnvoll, städteplanerisch zielführend und mit gesundem Menschenverstand nachvollziehbar sein wird.

Das Hauptthema in der letzten Gemeinderatssitzung war die Situationsanalyse und die aktualisierte Bedarfserhebung zu den Angeboten für unsere Seniorinnen und Senioren bei uns in Poing bis zum Jahr 2033. Demnach wird die Zahl an Bürgerinnen und Bürger, die älter als 65 Jahre sind, von derzeit gut 2.200 auf über 3.350 anwachsen.

Hierzu aus unserer Sicht die wichtigsten Schlüsse: Weiterlesen

Liebe Poingerinnen und Poinger,

bereits 2010 wurde entschieden, den Bestand aus 1969 nicht zu renovieren, sondern durch einen Neubau zu ersetzen. Die Einrichtung war im Mai 1969 der erste Kindergarten in Poing. Nach nun ca. 7-jähriger Planungs- und Bauphase wird voraussichtlich am 3. Mai 2021 der neue Kindergarten am Endbachweg eröffnet.

Ursprünglich wurde bereits im Oktober 2015 geplant, die Eröffnung im September 2018 zu feiern. Leider ergaben sich – z. B. wegen der zu definierenden Baukostenverteilung zwischen dem Erzbischöflichen Ordinariat (Bauherr und Grundeigner) und der Gemeinde Poing als auch durch auftretende Herausforderungen in der Bauausführung verschiedener „komplexer“ Gewerke – immer wieder Verzögerungen während der Planungs- und Bauphase.

Für die Dauer der Baumaßnahmen wurde auf den Flächen des Spielplatzes an der Markomannenstraße ein Provisorium aus Baucontainern installiert, um den Kindergartenbetrieb aufrecht zu erhalten.

Fakten:

  • Bauherr: Erzbischöfliches Ordinariat München

  • Träger: Kita-Verbund Poing-Anzing-Forstinning unter der Trägerschaft der kath. Kirchenstiftung St. Michael Poing

  • 4-gruppiger Kindergarten

  • Grundstücksfläche: ca. 4400 m²

  • Geschossfläche (brutto): ca. 750 m²

  • Baukosten geplant (2020): 5,2 Mio EUR; geschätzt in 2014 – 3,1 Mio EUR

  • Anteil der Gemeinde Poing an den Gesamtkosten: ca. 2,3 Mio EUR

  • Bauzeit: ca. 2,5 Jahre

Besonders hervorzuheben ist die Architektur der eingeschossigen Kindertagesstätte, die durch die unmittelbar im Norden angrenzende Bahntrasse wesentlich beeinflusst wurde. Das Architekturbüro Rudolf + Sohn aus München hat es dabei geschafft, den Lärmschutzwall wie eine schützende Hand über die Räumlichkeiten des Gebäudes sowie den Freibereich zu legen.

Unter dem Schutz des Erdwalles mit einer makroklimatisch günstigen intensiven Begrünung wird ein komfortables Raumklima zu allen Jahreszeiten unter optimalen energetischen Bedingungen erreicht. Der ca. 40-jährige Baumbestand konnte größtenteils erhalten werden und spendet nun wertvollen Schatten.

Blick von Westen auf Kindergarten und Bahntrasse, Rudolf + Sohn Architekten, München

Nach einer ereignisreichen Bauzeit sowie den mit einem Provisorium verbundenen Herausforderung wünsche ich den Kindern, der neuen Leiterin Annalena Rutzmoser sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen frohen und erfolgreichen Start!

Liebe Poingerinnen und Poinger,

einstimmig wurde in der Gemeinderatssitzung letzten Donnerstag das vom Planungsbüro „Stadt-Land-Verkehr“ erstellte Radverkehrskonzept für die Gemeinde Poing verabschiedet.

Es freut uns, dass darin viele Ideen und Vorschläge unserer FWG-Fraktion eingeflossen sind, etwa

  • die Ausgestaltung von horizontalen und vertikalen Fahrradachsen im Ort

  • die Anbindung der Gemeinde an den geplanten Radschnellweg zwischen Markt Schwaben und München

  • sowie die Umgestaltung der Hauptstraße zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich.

Übersichtskarte der geplanten Strecken im Gemeindegebiet

Gemäß dem einstimmig angenommenen Antrag unserer FWG-Fraktion vom Oktober 2020 bzgl. der Identifizierung und Umsetzung von infrastrukturellen und organisatorischen Maßnahmen zur Verbesserung des interkommunalen und innerörtlichen Radverkehrs soll genau das das Ziel sein: Die gemeinsame, zwischen Gemeinderat und Verwaltung vorgenommene Abstimmung, Priorisierung und Umsetzung der Maßnahmen. Hier bauen wir auf die sehr deutliche Zusage von unserem Ersten Bürgermeister Thomas Stark in der Gemeinderatssitzung letzte Woche.

Wie oft im Leben, ist eine Konzeptionierung in der Theorie manchmal noch recht einfach, die Umsetzung in der Praxis aber oftmals umso schwieriger – beim Thema „Radverkehr in Poing“ geht diese Schwierigkeit in der Umsetzung insbesondere in Richtung des Landkreises Ebersberg, als Baulastträger der Kreisstraßen. Insofern haben wir auch den in der Sitzung gestellten Zusatz-Antrag der FDP-Fraktion gerne unterstützt, um Verwaltung und Erstem Bürgermeister ein eindeutiges Votum und Unterstützung des Gemeinderats für die anstehenden Fachabstimmungen mit dem Landratsamt Ebersberg bzw. dem Straßenbauamt Rosenheim zu geben.

Im Zuge der Diskussion der im Radverkehrskonzept vorgestellten Einzelmaßnahmen wurde auch deutlich, dass sich die Anforderungen von Radfahrern und Fußgänger vielfach überschneiden; deshalb ist aus unserer Sicht auch das Thema „Komfort und Sicherheit für Fußgänger“ im noch zu erstellenden Poinger Gesamt-Mobilitätskonzept eingehend berücksichtigt und bearbeitet werden muss.

In der letzten Bauausschuss-Sitzung hat das Büro Dragomir Stadtplanung ihre Ideen für eine Umgestaltung der Bahnhofstraße präsentiert. In diesem frühen Schritt geht es noch nicht um konkrete Bauvorhaben, sondern um die grobe Richtung, in die sich der Bahnhof entwickeln soll. Daher wurde auch nicht ein einziger Entwurf besprochen, sondern zwei Grundrichtungen mit jeweils einzeln austauschbaren Modulen – alles kann, nichts muss.

Von besonderem Interesse ist dabei die zukünftige Abwicklung der Busse. Wenn es nämlich möglich wäre, die Busse nicht wie bisher am Kiosk wenden zu lassen, sondern schon im östlichen Bereich abzuwickeln, würde das die Attraktivität der neuen Unterführung stark erhöhen: Eine zukünftige Fahrradstraße würde aus der Unterführung kommend über das westliche Stück der Bahnhofstraße direkt in die Römerstraße führen, ohne dabei den Busverkehr zu kreuzen – ein wichtiger Knotenpunkt für das Poinger Fahrradnetz.

Was in früheren Überlegungen noch völlig unmöglich schien, konnte von der Planerin sehr überzeugend dargestellt werden: Die Busse fahren am östlichen Ende in eine große Schleife ein, die um ein zentrales Gebäude herumführt und neben der Unterführung wieder zurück auf die Bahnhofstraße führt. In dieser Schleife können min. 6 Busse problemlos halten und unabhängig voneinander das Gelände wieder verlassen (ähnlich wie am Ostbahnhof/Orleansplatz).

Was in das zentrale Gebäude hinein kommt ist dabei noch völlig offen: Von Fahrradparkhaus über Gewerbe und Veranstaltungsräume ist alles denkbar. Es könnte sogar als hohes „Punkthaus“ gebaut werden, da es aufgrund seiner Lage keine der umliegenden Wohnhäuser verschattet und gleichzeitig einen gewissen Schallschutz nach Süden bieten würde. Und das beste: Das Mahnmal kann samt Bäumen und Wiese zur Straße hin erhalten bleiben. Es wäre also maximaler Nutzen mit minimalem Platzbedarf.

Eine zweite Variante verzichtet auf die Schleife und vergrößert das Gebäude zu einem gewöhnlichen Parkhaus. Der Ausschuss hat beschlossen, vorerst mit allen Variationen in die weitere Planung zu gehen. Dies erlaubt eine höhere Flexibilität bei der weiteren Abstimmung mit allen Beteiligten, besonders mit den Bewohnern südlich der Bahnhofstraße. Ich bin auf jeden Fall ein absoluter Fan der Schleife und hoffe, dass nichts gegen diese Umsetzung spricht.

So begann am vergangenen Donnerstag unser Kollege Matthias Andres unser Fraktionsstatement zur Weiterplanung des Poing Schul- und Lehrschwimmbades, liebe Poingerinnen und Poinger –

und wir von der FWG meinen, dass diese Frage mit „Ja!“ beantwortet werden soll, vorausgesetzt, wir WOLLEN und KÖNNEN uns das finanziell leisten. Dass wir die mit der Planung des Schwimmbads zusammenhängende neue Mensa für 360 Personen unbedingt brauchen, steht ja außer Frage.

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Liebe Poingerinnen und Poinger,

gerne möchte ich ihnen ausgewählte Zahlen unseres Haushalts zum Ende des Jahres 2020 zeigen. Um die absoluten Werte besser einsortieren zu können, bietet sich der Vergleich mit den beiden Jahren zuvor an.

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Gute Nachrichten für Parksünder in Poing! Diese müssen wohl auch weiterhin keine Knöllchen befürchten, wenn sie sich „nur kurz zum Brötchenholen“ (nicht meine Wortwahl!) ins Halteverbot stellen. Weiterlesen

Liebe Poingerinnen und Poinger,

angesichts der aktuellen Geschehnisse im Zuge der „Donnerstags-Demonstrationen“ am Marktplatz durch die sogenannten „Corona-Querdenker“ und den dort gefallenen extremistischen, rassistischen Aussagen erklären wir seitens der FWG Poing, dass wir solches Gedankengut entschieden ablehnen. Weiterlesen

Liebe Poingerinnen und Poinger,

ich möchte ihnen gerne einen kurzen Überblick geben, welche Themenkomplexe für unsere Gemeinderatsfraktion in diesem Jahr im Fokus stehen. Weiterlesen